Dehnen bringt nichts?!

„Für die einen ist es eine Wohltat, für andere stellt Dehnen eine Quälerei dar“ (Christiane Wilke, Sportwissenschaftlerin, DSH Köln 2025)

Dehnen verbessert die Beweglichkeit und erhält die Elastizität sowie Geschmeidigkeit der Sehnen und Bänder. Das ist gerade mit Blick auf ein gesundes Altern interessant. Schließlich möchte man sich auch später noch die Schuhe binden oder eine Kaffeetasse aus dem oberen Regal holen können.

Two people streching their legs in gym.

Welche Dehnmethoden gibt es ?

  • statisches Dehnen: hierbei wird die Dehnposition über einen Zeitraum von 15-30 Sekunden gehalten
  • dynamisches Dehnen: bei dieser Form wird der Muskel abwechselnd in die Länge gezogen und wieder
    gelockert, wodurch eine federnde Bewegung entsteht.
  • passives Dehnen: hierbei nutzt man Hilfsmittel (z.B. Gurt , Gewichte) oder einen Trainingspartner, um in eine
    Dehnposition zu kommen.
  • aktives Dehnen: hier dehnt man einen Muskel, indem man ihn zunächst für einige Sekunden aktiv anspannt.

Was soll Dehnen bringen?

  • den Bewegungsumfang der Gelenke steigern
  • Muskulatur, Sehnen und Bänder auf anschließende Belastungen vorbereiten
  • die Leistungsfähigkeit der Muskeln verbessern
  • Muskelverkürzungen und -verspannungen vorbeugen
  • Verletzungen vorbeugen
  • muskuläre Ungleichgewichte ausgleichen
  • die Beweglichkeit nach Verletzungen wiederherstellen
Woman streching after training

Was ist wissenschaftlich belegt?

Laut Dr. Konstantin Warneke von der Universität Jena klingen diese Dehnwirkungen „… wunderbar, doch wissenschaftlich belegt sind viele dieser Effekte bislang nicht.“ So hat die Forschergruppe unter Leitung von Dr. Andreas Klee der Universität Wuppertal nachgewiesen, dass Muskelkater durch Dehnen vor oder nach einer Belastung nicht vermieden werden kann.

Bei dieser Studie von 2017 wurden jedoch folgende positive Dehneffekte bewiesen. So konnte die Bewegungsreichweite (Beweglichkeit) durch ein Langzeitdehnprogramm um 15% vergrößert werden. Des Weiteren stellte Dr. Klee fest, dass durch „ein Dehnen beim Aufwärmen eine Muskel- und Sehnenverletzung um
25-50% verhindert werden kann.“

In einer australischen Studie mit über 6000 Teilnehmern wurde nachgewiesen, dass schon etwa vier Minuten Dehnen ausreichen, eine Verbesserung der Muskelflexibiltät zu erzielen. Um eine dauerhafte Verbesserung der Beweglichkeit zu gewährleisten, sollen laut dem australischen Forscherteam insgesamt zehn Minuten pro Woche ausreichen. (Adelaide, 2024)

Senior woman doing streching exercise in the park

Welche Tipps lassen sich aus der Wissenschaft ableiten?

  1. Jeder kann seine Beweglichkeit, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Fitnesszustand, durch regelmäßiges Dehnen steigern
  2. Es reichen zehn Minuten pro Woche aus, um eine dauerhafte Verbesserung der Beweglichkeit zu erreichen.
  3. Integrieren Sie Dehnübungen in den Alltag. Egal, ob nach dem Sport, abends vor dem Fernseher oder in einer aktiven Pause im Büroalltag. Somit lassen sich verkürzte Muskeln flexibel halten.
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