
Sturzprävention im Alter
Menschen stürzen im Alter aus verschiedenen Gründen. Bei den meisten Stürzen handelt es sich nicht um unvorhersehbare Ereignisse…
„Ein Kind benötigt ein Jahr bis zum Erlangen einer unabhängigen Bewegung und zehn Jahre bis zum Erlangen zur unabhängigen Mobilität. Ein älterer Mensch kann beides an einem einzigen Tag verlieren.“
Prof. Bernard Isaacs, Universität Glasgow (1924-1995)
Dieses Zitat von Professor Bernard Isaacs spiegelt die manchmal lebensverändernden Konsequenzen wider, die ein Sturz für einen älteren Menschen haben kann. Menschen stürzen im Alter aus verschiedenen Gründen.
Bei den meisten Stürzen handelt es sich nicht um zufällige oder unvorhersehbare Ereignisse, sondern ist die Summe von vielen Faktoren. Zum höheren Lebensalter als den wichtigsten Sturzrisikofaktor kommen folgende weitere mögliche Ursachen hinzu.
Geschlecht
Im Alter scheint das weibliche Geschlecht ein unabhängiger Risikofaktor für Sturzereignisse zu sein.
Ein Forscherteam stellte in 74 Studien aus den Jahren 1988 bis 2009 für Frauen ein erhöhtes Sturzrisiko für einmalige als auch mehrmalige Stürze fest.
In Seniorenheimen stürzen Frauen doppelt so häufig wie Männer. Durch das Osteoporoserisiko bei Frauen im fortgeschrittenen Lebensalter ist eine erhöhte Verletzungsrate verbunden.
Inkontinenz
Das Nachlassen der Kontinenz ist ein typisches altersassoziiertes urologisches Krankheitsbild.
Besonders bei nächtlichen Toilettengängen unter schlechten Sichtverhältnissen und hastigen Bewegungsabläufen besteht Sturzgefahr. Laut einer Studie von 2009 haben 17 der über 60-jährigen Männer und jede dritte Frau im selben Alter Kontinenzprobleme.
Anämie
Bei der Anämie handelt es sich um eine Verminderung der Hämoglobinkonzentration im Blut. Eine Anämie kann als Folge eines Eisenmangels, von unerkannten Blutungen, Mangelernährung oder anderen chronischen Erkrankungen auftreten. Betroffene Menschen leiden unter Symptomen wie Antriebslosigkeit, Kraftverlust, Müdigkeit und Schwindel.
Der Einfluss der Anämie auf eine steigende Sturzrate wurde in mehreren amerikanischen Studien belegt.
Kognitive Einschränkungen
Durch altersbedingte Beeinträchtigung der Kognition und des Gedächtnisses wurden in verschiedenen Studien ebenfalls erhöhte Sturzraten festgestellt. Ein typisches Zeichen dafür ist das Stehenbleiben beim Reden.
Visuelle Defizite
Auch eine im Alter Sehbeeinträchtigung kann zu einer verminderten Gleichgewichtsfähigkeit und zu einem Risikofaktor für einen Sturz führen.
Sensible Defizite
Ist die Information über den Kontakt zum Boden, die Gelenkstellung, die Stellung des Körpers im Raum, also die Koordination eingeschränkt, führt die zur Gangbildveränderung und zu Sturzhäufigkeit.
Schuhwerk
Ein passender Schuh stabilisiert das Sprunggelenk. Klinische Studien zeigten, dass inadäquates Schuhwerk (offene Pantoffeln oder Socken) mit einem hohen Sturzrisiko einhergeht.
Medikamente
Die Einnahme von mehr als vier Medikamenten bei älteren Menschenunabhängig ihrer Wirkung erhöht das Sturzrisiko. Ein besonders hohes Gefährdungspotential besitzen Psychopharmaka, Betablocker und Diuretika.
Umweltfaktoren
Verschiedene Studien haben bei Sturzumständen im Alltagsleben gefährdeter Personen vor allem Teppichkanten, Treppen, falsche Höhen von Sitz- und Schlafmöbeln und Läufer als häufigste Sturzursachen festgestellt.
Gehhilfen
Personen, die Gehhilfen zur Fortbewegung benötigen, neigen zu wiederholten Stürzen
Muskuläre Schwäche
Sarkopenie bezeichnet die physiologisch bedingte Abnahme der Muskelmasse. Studien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zeigen einen Rückgang der Muskulatur von 50% bei älteren Männern und Frauen gegenüber jüngeren Menschen. Verschiedene Studien zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen abgeschwächter Muskulatur und Sturzraten
Zusammenfassend schreibt Dr. Melanie Galliardt, dass “ein höheres Lebensalter einer der wichtigsten Sturzrisikofaktoren sei, wobei man zur Sturzprävention alle oben genannten einbeziehen sollte.“
Weiter ist sie der Meinung, dass „ein individuelles Therapieprogramm einen entscheidenden Einfluss auf die Zunahme der körperlichen Fitness, des Gleichgewichts, der Muskelkraft und Mobilität darstelle und damit die Sturzrate erheblich herabsenke.“
Dr. Melanie Galliardt, Mainz, 2023
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