
Osteoporose, die vernachlässigte Volkskrankheit
Entgegen der landläufigen Meinung sind Knochen keine statischen, unveränderlichen Gebilde, sondern sind hochaktive Teile des Körpers mit einem eigenen Stoffwechsel.
„In Hollywood spielst du eine Mutter und sofort hast du Osteoporose“
Gabrielle Union ( Schauspielerin, 2023)
Diese Aussage kommt nicht von ungefähr, denn über 80 % der über 6 Millionen an Osteoporose erkrankten Menschen in Deutschland sind Frauen. Aktuell haben 5,2 Millionen Frauen und ca. 1,1 Millionen Männer ab 50 Jahren eine Osteoporose.
Die auch als „stille Epidemie“ bezeichnete Erkrankung betrifft weltweit geschätzt 200 Millionen Frauen und Männer. Knochenbrüche aufgrund von Osteoporose ereignen sich meist an bestimmten Stellen des Skeletts. Vorrangig betroffen sind die Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule, der Oberschenkelhals und die Speiche im Handgelenk.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Knochen keine statischen, unveränderlichen Gebilde, sondern sind hochaktive Teile des Körpers mit einem eigenen Stoffwechsel.
Es gibt Zellen, die für den Aufbau zuständig sind (Osteoblasten) und Zellen die die Knochensubstanz abbauen (Osteoklasten). Auf- und Abbau befinden sich ungefähr im Gleichgewicht, verschieben sich aber bei Bedarf in die eine (bei Wachstum und Sport überwiegt der Aufbau) oder andere (bei mangelnder Beanspruchung, z.B. bei bettlägerigen Patienten) Richtung.
Laut Dr. Nicole Schaenzler nimmt mit Beginn des fünften Lebensjahrzehnts die Knochenmasse um ca.1 Prozent pro Jahr ab. Liegt eine Osteoporose vor, kann die Knochenmasse bis zu 3% jährlich verlieren.
Die genauen Ursachen der Entstehung von Osteoporose sind nach wie vor nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist, dass es einige Risikofaktoren gibt, welche die Osteoporose begünstigen. Einige können wir beeinflussen, andere wiederum lassen sich nicht verändern.
Zu den nicht beeinflussbaren Faktoren gehören das Lebensalter, eine familiäre Vorbelastung, bestimmte Vorerkrankungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes Mellitus). Bei Frauen kommen noch zwei weitere Risikofaktoren hinzu, welche nicht beeinflussbar sind. Zum einen geht während Schwangerschaft und Stillzeit viel körpereigenes Kalzium vom mütterlichen Skelett auf das Baby über. Zum anderen entsteht durch den Östrogenmangel in den Wechseljahren ein verstärkter Knochenabbau.
Dem gegenüber stehen jedoch eine Vielzahl an beeinflussbaren Risikofaktoren, welchen durch Anpassung des Lebensstils entgegengewirkt werden kann. „Allen voran der fortschreitende Bewegungsmangel, eine kalziumarme Ernährung, Vitamin-D-Mangel, Untergewicht, langjähriges Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum, “ so Dr. Nicole Schaenzler, München.
„Essen und trimmen – beides muss stimmen.“ Wurde bei der Messung der Knochendichte (Dual-Röntgen-Absorptiometrie) ein verringerter Mineralgehalt des Knochens festgestellt, stellt dieser Leitsatz von Prof. Dr. Ingo Froboese die beiden Säulen einer Osteoporose-Prävention dar.
Gezielte Bewegung ist sogar dann noch empfehlenswert, wenn eine Osteoporose bereits manifest ist. Laut Dr. Nicole Schaenzler belegen viele Studien, dass der Knochenaufbau mit gezielten Bewegungsprogrammen, bestehend aus einem kombinierten Ausdauer- und Krafttraining angeregt werden kann. Dr. Schaenzler schreibt weiter, dass „solch eine Bewegungstherapie unter Anleitung eines Physiotherapeuten nicht nur Koordination, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit verbessert, sondern auch gezielt Reize auf die Knochen ausübt, und somit die Neubildung von Knochensubstanz anregt.“
Neben einem gezielten Bewegungsprogramm stellt eine kalziumreiche Ernährung (z.B. Fisch, Spinat, Nüsse und Tofu) und ein genügende Versorgung mit Vitamin D (hauptsächlich durch Sonnenlicht und in geringer Menge durch Ernährung, z.B. Lachs, Thunfisch und Makrele) die zweite Säule der Osteoporose-Prävention dar.
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