Die Schwäche des Beckenbodens

Der vernachlässigte Muskel von Frau & Mann

Jedermann/frau weiß, wie man Brust- oder Bauchmuskel trainiert.
Begriffe, wie Bankdrücken oder Sit-ups sind allgemein bekannt – aber wie der Beckenboden trainiert, oder wo sich dieser Muskel überhaupt befindet, sind relativ unbekannt.
Benita Cantieni schreibt in ihrem Buch ´Tigerfeeling´, „dass der Beckenboden inzwischen in aller Munde ist, und wer sich fit hält, meint heutzutage, er trainiert auch den Beckenboden… kurz: Der Beckenboden boomt zwar. Doch ist sehr selten Beckenboden drin, wenn Beckenboden draufsteht.“

Side view of women doing pelvic exercise with trainer in gym

Wo liegt der Beckenboden?
Bildlich kann man es sich verdeutlichen, indem man sich den Körper als Schrank vorstellt.
Damit die Regalbretter und Dinge darin halten, benötigt es einen Boden.
Der Inhalt des Schranks ist variabel und dehnt sich aus, oder zieht sich zurück
– Neues kommt rein, Altes geht raus – das bedeutet der Boden muss elastisch sein. Exakt so einen Boden hat unser Rumpf. Wir Menschen haben den perfekten Unterboden (Benita Cantieni, 2013).
Der eigentliche Beckenboden, der den Unterboden des Beckens bildet heißt in der Medizin unglücklicherweise „Levator ani“, also Anusheber. Laut seiner Aufgabe wäre der Begriff
„Organheber“ eine treffendere Bezeichnung. Dieser „Anusheber“ ist ein aus verschiedenen Schichten bestehender Muskelverbund.

Human Internal organs dummy model

Welche Aufgabe hat der Beckenboden?

  • Steuerung von Bewegungen von Becken und Beinen
  • Schutz und Stützfunktion der Unterleibsorgane
  • Schutz der Lendenwirbelsäule
  • Fundament für gute Haltung
  • Rumpfstabilisierung
  • Zentrum für Leichtigkeit und Anmut in der Bewegung

Fehlfunktion der Beckenboden-Muskulatur können zu Inkontinenz und Sexualstörungen führen.

Wodurch entstehen Beckenbodenprobleme?

  • Falsches Bewegungsverhalten
  • Bindegewebsschwächen und Durchblutungsstörungen
  • Schwangerschaft, Geburt und Hormonschwankungen
  • Operative Eingriffe (z.B. Senkungsoperationen, Prostataentfernung…)
  • Onkologische Vorerkrankungen
  • Physische Belastung durch schwere körperliche Arbeit
  • Falsches Atmungsverhalten
  • Psychische Belastungen

Wie trainiere/therapiere ich den Beckenboden?

  • Kennenlernen der Funktionsweise des Beckenbodens
  • Schulung der Wahrnehmung der Beckenboden-Muskulatur
  • Koordination von Atmung, Bewegung und Beckenboden
  • Haltungs- und Alltagsschulung
  • Entspannungsübungen
  • Ausarbeitung eines individuellen, wohl dosierten Übungsprogramms
  • Tipps und Tricks für den täglichen Bedarf

Egal ob Sie 28 oder 88 Jahre alt sind, Beckenbodenschwäche ist keine Frage des Alters. Unabhängig davon, ob Sie entbunden haben oder nicht, oder Sie als Mann an der Prostata operiert wurden. Vielleicht sind Sie auch sportlich aktiv und haben trotzdem Probleme mit einer leichten Inkontinenz (Urinverlust beim Lachen, Nießen, Hüpfen, etc.).
Trainingserfolge sind in jedem Alter möglich. Gerne unterstützen wir Sie im Rahmen eines ganzheitliche Konzepts bei uns im RehaFit Meitingen.

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